Vision: Rohstoff Embryo
Heilen mit menschlichen Stammzellen durch therapeutisches Klonen
Beispiel: Ein herzkranker Patient benötigt gesundes Gewebe, das vom Immunsystem nicht als fremd erkannt werden sollte.
Klonen - Weckruf aus Fernost - aus "der Spiegel 21/2005":
Ein spektakuläres Stemmzellexperiment gibt hiesigen Forschern Munition für den Kampf gegen die strenge Biopolitik in Deutschland - die selbst der Kanzler gerne liberalisieren würde.
Seit Freitag vergangener Woche brechen in D angeblich wieder einmal die Dämme. Kritiker erklären das Kanzleramt "zur Ethikfreien Zone" und warnen Gerhard Schröder einmal mehr vor einem "leichtfertigen Spiel mit der Hoffnung".
Es geht um Bioethik, das ist klar, genauer: um Embryonen und was die Wissenschaft - ganz offiziell - mit ihnen anstellen darf. Recht viel, findet der Kanzler. Gar nichts, finden Geb´gner bei den Grünen und in der Union. Die Positionen sind unversöhnlich, und daher vermag kaum ein Thema in Deutschland heißere Emotionen zu entfachen.
Das war schon so, als die Abgeordneten Anfang 2002 im Bundestag über den Stammzellimport abstimmten, und jedes Mal treten die Kontrahenten ihre Fehden aufs Neue los, wenn Wissenschaftlern im Ausland wieder ein Durchbruch in der Stammzellforschung gelungen ist. Und dies geschieht recht oft in diesen Tagen.
Englische Forscher haben erstmals in Europa vier menschliche Klonembryonen erschaffen, kam am Donnerstag Abend heraus. Das Team um Miograd Stojkovic von der Universität of Newcastle hat die Kerne embryonaler Stammzellen in Eizellen von 11 Frauen gepackt. Drei der kleinen Klone lebten im Labor immerhin drei Tage lang, ein weiterer brachte es sogar auf 5.
Gleichzeitig erschütterte eine noch specktakulärere Nachricht das Publikum: Das systematische Kliónen von Menschen in großem Massstab war einer Gruppe südkoreanischer Wissenschaft´ler gelungen.
Die Forscher um den Veterinärmediziner Hwang Woo Suk von der Nationalen Universität in Seoul haben mit Hautzellen von 11 Patienten Embryonen geklont. Vorlage ihres Experiments war, wie in Newcastle, die Dolly - Methode. Der Kern einer Körperzelle wird dabei in eine vorher entkernte Eizelle eingesetzt. Diese teilt sich dann und wächst heran zu einer sogenannten Blastozyste.
Aus jedem Zellkügelchen wiederum, den fast identen Kopien ihrer Patienten, fieselten die Wissenschaftler die begehrten embryonalen Stammzellen heraus und kultivierten diese. Diese Wunderzellen werden gefeiert als Heilsbringer für die Medizin der Zukunft, das sie sich theoretisch zu jedem beliebigen Körpergewebe entwickeln sich können.
Die Stammzellen ließen sich also zu Neuronen heranzüchten und dann zB Parkinzon- Kranken ins Gehirn pflanzen; gesunde Herzmuskelzellen könnten Infarktherzen heilen oder intakte Inselzellen die Defekten von Diabetikern ersetzen. An Mäusen sind ähnliche Therapien bereits gelungen.
Anfang vorigen Jahres hatte Hwang die Weltöffentlichkeit geschockt: Damals schon hatten er und sein Team die weltweit erste menschliche Stammzelllinie aus einem Klonembryo produziert. Diesesmal ist er in zwei wesentlichen Punkten einen großen Schritt weitergekommen:
" Wir wußten aus Klonversuchen bei Tieren, dass so gute Erfolgsquoten möglich sind" sagte der Münchner Forscher Wolfgang- Michael Franz. Er versucht, aus menschlichen embryonalen Stammzellen Herzzellen zu züchten. "Jetzt ist das Konzept des therapeutischen Klonens auch für den Menschen erwiesen."
Den deutschen Stammzellforschern kommt der Weckruf aus Fernost gerade recht, sind sie doch lange schon genervt vom strengen deutschen Sonderweg. Seit knapp drei Jahren verbietet das deutsche Stammzellgesetz, mit Stammzellen zu arbeiten, die vor dem Stichtag 1.1.2002 hergestellt wurden. Die Regelung soll verhindern, dass Embryonen zum Zwecke der Forschung getötet werden.
"Wir brauchen aber gemeinsam genutzte Zelllinien", sagt Oliver Brüsle vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie an der Universität Bonn. "Es kann doch nicht angehen, dass die Kollegen in Edinburgh oder Stockholm an neuen Stammzelllinien arbeiten dürfen und wir uns auf die alten beschränken müssen."
Für "bizzar" hält er das hiesige Gesetz: "Für denselben Versuch, den jetzt die Südkoreaner gemacht haben, würden deutsche Forscher mit bis zu 5 Jahren Gefängnis bestraft werden."
Allerdings findet Brüstle wie auch sein Kollege Hans Schöler vom Max- Plank - Institut für Molekulare Biomedizin in Münster die fürs therapeutische Klonen notwendigen Eizellentnahmen immer noch problematisch - auch wenn Südkorea nur relativ wenige Eizellen benötigten. Denn schließlich kommen auch die Koreaner nicht um die qualvolle Hor´monbehandlung weiblícher Spenderinnen herum.
Ethnisch umstritten ist das Verfahren ohnehin. Einfach deshalb, weil der geklonte Embryo - in eine Gebärmutter eingepflanzt - theoretisch überleben könnte. Ein potentiell lebensfähigs Geschöpf wird also erzeugt, um dann getötet zu werden.
Deshalb arbeiten Stammzellforscher an Alternativen, wie sich Eizellspende und Moraldelemma vermeiden ließen. Neurophysiologe Hescheler etwa, der mit Herzzellen aus Stammzellzucht künftig Infarktpatienten behandeln will, arbeitet gemeinsam mit Schöler an einem Verfahren, mit dem sich der Eizellbedarf der Stammzelltherapie schlagartig beseitigen ließe. Statt einer Ei- will er eine embryonale Stammzelle nehmen und diese mit einer Zelle fusionieren, die von dem kranken Patienten stammt.
Auf noch weitgehend mysteriöse Weise verwandelt sich diese Zelle zumindest im Tierversuch nach der Fusion in ihren embryonalen Urzustand. Am Ende einer molekular - biologischen Kaskade können die Forscher - ähnlich wie beim therapeutischen Klonen - embryonale Stammzellen des Kranken erhalten, aus denen sich dann wiederum das rettende Ersatzgewebe züchten ließe.
Dennoch plädiert Hescheler dringend dafür, das therapeutisches Klonen in Deutschland zuzulassen. "Wir müssen beide Methoden vorantreiben. Wenn sich unser Verfahren als Aussichtslos herausstellt, geht am Klonen kein Weg vorbei."
Nur so lasse sich verhindern, dass Deutschland den Anschluss an die Forschungselite verliert. "Wir hinken schon zwei Jahre hinterher", sagt Hescheler mit Blick auf den südkoreanischen Klon - Coup.
Am Ende, klagen die Forscher, müssten die PAtienten leiden. "Wäre es nicht ein Armutszeugung für Deutschland, wenn Tausende Diabetiker, Parkinson- und Infarktkranke sich ins Flugzeug nach Südkorea zur Stammzellbehandlung retten müssten?", fragt Hescheler.
Zumindest bei Gerhard Schröder rennen die Forscher mit ihrer Forderung nach einer Änderung des Stammzellgesetzes wohl offene Türen in. "Der Kanzler will eine Liberalisierung" sagt einer seiner Berater. Schröder selbst hat seinen Wunsch nach freizügeren Regeln für Biomediziner nie verhehlt. Den Stammzellkompromiss des Bundestages aus dem Jahr 2002 hält er für völlig unbefriedigend. Auch den Weg zum Therapeutischen Klonen will der Kanzler unbedingt offen halten. Vor Vertrauten klagt der Regierungschef regelmäßig über den viel zu vorsichtigen Umgang seiner Koalition mit der Biomedizin. Doch bislang musste er sich der Phalanx der Bedenkenträger im Bundestag beugen. Nicht nur die Grünen zählen fast geschlossen zur Fraktion der Bedenkenträger, auch die SPD - Fraktion ist in der Bioethikfrage tief gespalten.
Das Kanzleramt indes hofft weiter auf Bewegung. Immerhin sitzt an Schröders Kabinettstisch mittlerweile fast ausschließlich Minister, die mit ihm an einen Strang ziehen. Neben Forschungsministerin Bulmahn sind dies vor allem Gesundheitsministerin Schmidt, Wirtschaftsminister Clement und Justizministerin Zypries. Im grassen Widerspruch zu ihrer restriktiven Vorgängerin Däubler - Gmelin überraschte Zypries vor eineinhalb Jahren mit der freitügigen Feststellung, einem im Reagenzglas gezeugten Embryo komme keine Menschenwürde zu.
Mit derlei Rückendeckung will Schröder die Debatte über die Grenzen der Forschung neu entfachen. Er weiß, dass er für Gesetzesänderungen noch keine Mehrheit hat. Aber er will dafür weiter werben. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass ihm die mathematisch - naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Göttingen am 14. Juni die Ehrendoktorwürde verleihen wollen.
Seine Dankesrede am Zentrum für Molekulare Biowissenschaften will Schröder erneut mit einem Appell gegen endgültige Verbote und für einenen offeneren Umgang mit den neuen Techniken versehen. Und natürlich will er auch auf die jüngsten Forschungserfolge im Ausland verweisen - quasi als Appetitanreger für´s eigene Volk. Ein Artikel von Rafaela von Bredow, Markus Feldenkirchen, Gerald Traufetter Der Spiegel 21/2005
UK vergibt Lizenz für therapeutisches Klonen
Strenge Restriktionen für Reproduktions-Medizin
London (pte, 12. Aug 2004 13:00) - Britische Wissenschaftler haben grünes Licht für das Klonen menschlicher Embryos für therapeutische Zwecke gegeben. Dieser Schritt soll Forschern helfen zu verstehen, warum Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Diabetes ansteigen. Außerdem soll er die Entwicklung neuer Therapien beschleunigen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com.
Die Human Fertilisation and Embryology Authority http://www.hfea.gov.uk/ hat bekannt gegeben, dass sie den Forschern am Centre for Life in Newcastle http://www.centreforlife.co.uk/ einen Lizenz erteilt. Damit wird in Großbritannien zum ersten Mal eine solche Lizenz eingeführt, wobei zu erwähnen ist, dass das Land eines der stärksten Regulierungssysteme der Welt hat. "Wir sind absolut begeistert", sagt die Reproduktionsbiologin Alison Murdoch von besagtem Zentrum. "Das Potenzial in diesem Bereich der Forschung ist enorm und wir brennen darauf, die bisherige Arbeit auf den nächsten Level zu bringen."
Die Lizenz ist bezeichnend für Großbritanniens Position hinsichtlich des therapeutischen Klonens, schon lang vor der UN-Diskussion über menschliches Klonen, die für Oktober 2004 geplant ist. Dort können die Mitgliedsstaaten für das Verbot sowohl des reproduktiven als auch des therapeutischen Klonens beim Menschen stimmen. Großbritannien und andere Länder wie Belgien und Japan, mit der Unterstützung von 67 nationalen Wissenschaftsakademien, fordern eine Vereinbarung, um das reproduktive Klonen am Menschen gesetzlich zu verbieten, aber individuellen Ländern die Erlaubnis zu geben, selbst zu entscheiden ob sie therapeutisches Klonen zulassen oder nicht.
Therapeutisches Klonen ist ein Weg, um Embryo-Stammzellen zu produzieren, die jede der 300 Arten von Zellen generieren können, aus denen der erwachsene Körper besteht. Da Stammzellen sehr wandlungsfähig sind, hoffen die Forscher, dass sie dazu verwendet werden können, beschädigtes Gewebe zu reparieren und ersetzen. Weiters hoffen die Wissenschaftler, dass ihnen diese Technik Probleme mit Abstoßungsreaktionen erspart, indem sie Stammzellen für den individuellen Patienten entwickeln. Dazu wird der Kern einer Zelle in ein Ei injiziert, dessen Kern entfernt worden ist. Wenn sich der Embryo weiter entwickelt, können Stammzellen mit der DNA des Patienten abgeerntet und dem Patienten injiziert werden. Das unterscheidet sich vom reproduktiven Klonen, weil nicht zugelassen wird, dass sich der Embryo bis zur Reife entwickelt. Reproduktives Klonen ist im UK und vielen anderen Ländern illegal.
"Ich bin sehr erfreut über diese Entscheidung", sagt der Genetiker Robin Lovell-Badge vom London National Institute for Medical Research http://www.nimr.mrc.ac.uk/ . "Die Verwendung der Klon-Technologie, um embryonische Stammzellen zu erlangen, die identisch mit dem Patienten sind, ist potenziell wichtig", so Lovell-Badge. Laut dem Forscher bietet das nicht nur eine Quelle für Zellen, die bei der Heilung eines Patienten eingesetzt werden können, sondern auch Potenzial für die Erforschung genetischer Erkrankungen und Medikamententherapien im Labor. Das Team aus Newcastle hat bis jetzt Embryos eingesetzt, die von Fruchtbarkeitsbehandlungen übrig geblieben waren. Doch solche Embryos sind selten, daher sollte der neue Ansatz, der die limitierte Schaffung von menschlichen Embryos erlaubt, die Forschung in diesem Gebiet vorantreiben. Derzeit suchen die Wissenschaftler nach Partnern aus der Wirtschaft, die in diese Forschung investieren. Bis zu den ersten klinischen Versuchen werden mindestens noch fünf Jahre vergehen. (Ende)
Antinori: Frau mit erstem Menschenklon schwanger
5.000 Paare in Klonierungs-Programm involviert
London (pte, 05. Apr 2002 16:24) - Die erste Frau, die an einem Klonierungs-Programm teilgenommen hat, ist in der achten Woche schwanger. Das behauptet der kontrovers diskutierte italienische Fortpflanzungs-Spezialist Severino Antinori. Antinori soll dies auf einer Tagung in den Vereinigten Arabischen Emiraten verkündet haben. Er erachtet dies als den ersten Erfolg, einen Menschen zu klonen, berichtet das Fachmagazin New Scientist http://www.newscientist.com/news/news.jsp?id=ns99992133.
Antinoris Büro in Rom äußert sich zwar nicht zu den Berichten, erklärte aber gegenüber dem Magazin, man solle "in zwei Wochen wieder anrufen." Nationalität und Aufenthaltsort gibt Antinori nicht bekannt, es seien aber rund 5.000 Paare in das Programm involviert. Sein Kollege Panos Zavos vom Andrology Institute of America in Lexington, Kentucky, hat bereits im Dezember 2001 bekanntgegeben, dass das Ehepaar Klon-Versuche plant.
Entspricht es der Wahrheit, dass jene Frau schwanger ist, wird dies weltweit für Aufruhr sorgen. In den meisten Staaten ist das Klonen zu Reproduktionszwecken verboten und ein Großteil führender Wissenschaftler warnt vor dem hohen Risiko schwerer Geburtsdefekte und einer geringen Wahrscheinlichkeit, dass derartige Babys lebend zur Welt kommen. Auch bei Klonierungsversuchen bei Tieren sei es bereits zu schweren Defekten gekommen, wissen die Forscher. (Ende)
www.stammzellenforschung.info.ms
Weitere Gedanken zum Thema finden Sie unter Kinder ohne Grab
Bitte, klick mich an und nimm mich mit! Danke!
Wenn Ihr Kind weniger als 500 g (in manchen Bundesländern weniger als 1000 g) auf die Waage bringt, gilt dieses ihr Kind als "nicht bestattungspflichtiges Kind", d.h. die Klinik hat grundsätzlich die gesetzlich geregelte freie Wahl, ob ihr Kind für Transplantationen, zur Forschung verwendet oder an die Industrie verkauft oder zusammen mit dem klinischen Organabfall entsorgt wird, d.h. in der Regel: Verbrennung in einer Müllverbrennungsanlage. Diese Rechte inkl. dem Bestattungsrecht sind Bundesländersache. Zunehmen häufiger erbitten Eltern, ihr nicht bestattungspflichtiges Kind bestatten dürfen. Diesem Wunsch entsprechend verändern zunehmend mehr Kliniken ihr Verhalten dem nicht bestattungspflichten Kind gegenüber und bieten von sich aus zB eine Sammelbestattung für "nicht bestattungspflichtige Kinder" an. In den meisten Bundesländern gibt zwar noch keine entsprechenden Gesetze, sondern nur Empfehlungen der zuständigen Gremien. Klären Sie daher vor dem Tod ihres Kindes für sich, welchen Weg Sie für sich und ihr Kind gehen wollen! Wertvolle weitere Hinweise finden Sie auf www.sonnenstrahl.org
Hier könnte Ihre Selbsthilfegruppe zum Thema stehen.
In jedem Fall raten wir zur Zusammenarbeit mit dem gut ausgebildeten Fachleuten ihres Vertrauens:
Österreich: www.rechtsanwaelte.at www.docanddoc.at - für Ärzte im Internet www.beratungstellen.at www.bestHELP.at www.bestMED.at www.coaching.cc www.ergotherapeuten.at www.kunsttherapie.at www.lebensberatung.at www.logopaeden.at www.mediation.info
www.musiktherapie.at www.physiotherapie.at www.politiker.at www.psychologen.at www.psyonline.at www.selbsthilfe.at
www.supervision.at www.training.at
beachten Sie bitte unsere Übersetzungshinweise
Unser Impressum, unsere Ansprechpartner sowie die Daten zu unserer Bankverbindung finden Sie unter www.sonnenstrahl.org!